✓ Kostenlose Rücksendung möglich

✓ Unfall-Austausch-Garantie

✓ Individuelle Beratung

ADAC-Kindersitztest vs. Euro NCAP?! 


Wie Automobilhersteller und Kindersitzhersteller zusammenarbeiten    

Zweimal jährlich – zuletzt im Mai 2025 – veröffentlicht der ADAC den Kindersitztest. Rund 250 Crashtests sind dafür pro Jahr nötig, dazu über 500 Einbauversuche durch Laien, Eltern oder Studenten, die unter Testbedingungen Kindersitze im Auto installieren und ein Kind hineinsetzen.

Andreas Ratzek (ADAC Testingenieur und seit 16 Jahren Leiter des Kindersitztests im Technik Zentrum Landsberg) hat in den vergangenen Jahren etwa 850 Modelle überprüft. Jedes Modell wird übrigens mehrfach gekauft, denn für jeden Crash ist ein neuer Sitz nötig.

Bereits im vergangenen Jahr haben wir uns mit Andreas Ratzek ganz ausführlich zu der Methodik und den Auswirkungen des ADAC-Kindersitztests unterhalten und vor allem eins mitgenommen: „Nicht jeder Test-Sieger passt automatisch zu jedem Kind und Auto“

Heute möchten wir euch einen weiteren, wichtigen Hintergrund der Tests und Untersuchungen vorstellen und auf das Zusammenspiel zwischen dem ADAC und den Euro NCAP Test eingehen – denn auch dort läuft aktuell das Prüfprotokoll 2023–2025 mit Fokus auf i-Size-Kompatibilität und den Schutz von Kindern im Fahrzeug.

Quellen: 
– ADAC Kindersitztest, Mai 2025: 
www.adac.de 
– Euro NCAP Child Occupant Protection Protocol 2023–2025: www.euroncap.com

Die beiden Testverfahren kurz & knapp:

ADAC Kindersitztest

  • Zeitplan: Wie gewohnt findet der ADAC den Test zweimal pro Jahr statt – typischerweise Frühjahr (Mai/Juni) und Herbst – zuletzt wurde er im Mai 2025 durchgeführt  
  • Umfang: Von rund 20–26 Kindersitz-Modellen pro Test, mit durchschnittlich 250 Crashtests und über 500 Einbau-Tests durch Laien pro Jahr 
  • Methodik: Umfasst Frontal- und Seitencrashs, Handhabung, Ergonomie, Schadstoffe – seit 2020 mit gesteigertem Fokus auf Fehlbedienungs-Risiko  
  • Partnerschaft: Testet in Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC und weiteren europäischen Clubs

Foto: ©ADAC/Ralph Wagner

Euro NCAP – Child Occupant Protection

  • Fahrzeugsicherheit für Kinder im Fokus: Euro NCAP bewertet nicht einzelne Kindersitze, sondern wie gut ein Auto mit empfohlenen Rückhaltesystemen Kinder bei einem Unfall schützt – sowohl bei Frontal- als auch Seitenaufprall. Dazu werden Crashtests mit Kinderdummys im Alter von 6 und 10 Jahren durchgeführt. 
  • i-Size & ISOFIX als Basis: Grundlage der Tests sind die aktuellen gesetzlichen Anforderungen nach UN R129 (i-Size). Getestet wird, wie einfach und sicher Kindersitze eingebaut werden können – zum Beispiel mit ISOFIX, Top-Tether oder Gurt. 
  • Gesamtbewertung im Crashtest-Protokoll: Die Kindersicherheit ist Teil des offiziellen Euro NCAP Bewertungssystems (seit 2023 mit neuer Gewichtung). Hersteller, die hier gut abschneiden, haben meist nicht nur gute Airbags – sondern auch eine durchdachte Rückhaltesystem-Strategie für Kinder im Fahrzeug.

Foto: ©Euro NCAP

ADAC vs. Euro NCAP – Was ist eigentlich der Unterschied?

Während der ADAC Kindersitze isoliert testet, also unabhängig vom Fahrzeug, schaut sich Euro NCAP die Kindersicherheit im Gesamtpaket an: Wie gut schützen Autohersteller Kinder in ihren Fahrzeugen – mit passenden Sitzen, korrektem Einbau und sicherer Gurtführung? 

Beide Prüfungen basieren auf aktuellen Sicherheitsnormen wie i-Size (UN R129). Doch während der ADAC herausfinden will, welcher Sitz für welches Kind gut funktioniert, bewertet Euro NCAP, wie sicher das Zusammenspiel von Fahrzeug und Sitz im Ernstfall ist.

Die Anforderungen an die Sicherheitssysteme der Automobilhersteller sind so komplex, wie potenzielle Gefahrensituationen im Verkehr.  Im NCAP ist geregelt, welche Standards ein Fahrzeug erfüllen muss.  

Das NCAP-Programm Das European New Car Assessment Programme (Euro NCAP) ist ein verbraucherschutzorientiertes Programm zur Bewertung der Sicherheit von Personenkraftwagen. Es wird von einem Konsortium aus europäischen Verkehrsministerien, Automobilclubs, Versicherungsverbänden und Forschungsinstituten getragen. Stand 2020 gibt es vierzehn Mitglieder aus unterschiedlichen europäischen Staaten. Dazu zählen unter anderem Vereine/Verbände wie der ADAC, die FiA und der GDV, aber auch Ministerien wie das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur aus Deutschland oder das Department for Transport aus Großbritannien.  

Seit 1997 hat sich Euro NCAP für Hersteller und Verbraucher zum wesentlichen Bewertungsmaßstab für die Fahrzeugsicherheit entwickelt. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und ermöglichen es den Verbraucherinnen und Verbrauchern, sich schnell und umfassend über die Fahrzeugsicherheit eines Autos zu informieren. Die Darstellung in Form einer Sternebewertung (Bestnote: fünf Sterne) ermöglicht zudem eine schnelle Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen Fahrzeugen.  

Die Anforderungen werden seit der Einführung stetig weiterentwickelt. Beschränkte man sich zu Beginn noch auf die passive Sicherheit – also darauf, die Unfallfolgen für Insassen und Fußgänger zu minimieren–, wurden mit der Zeit immer mehr Elemente der aktiven Sicherheit (Maßnahmen zur Unfallvermeidung) in die Bewertung mit aufgenommen. Damit folgt Euro NCAP der allgemeinen Entwicklung, dass neue Systeme, die Insassen und Fußgänger aktiv schützen, immer wichtiger werden.  

So wird ein Fahrzeug aktuell in den folgenden Kategorien bewertet:  

  • Erwachseneninsassenschutz  
  • Kindersicherheit  
  • Ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger und Radfahrer)  
  • Assistenzsysteme  

Quelle: https://www.vda.de/de/themen/automobilindustrie/standards-und-normung/euro-ncap-anforderungen 

 ________________________ 

Für die Bewertung werden in der Regel Fahrzeugvarianten mit serienmäßiger Sicherheitsausstattung herangezogen. Optionale Technologien werden in zusätzlichen Tests nur geprüft, wenn davon auszugehen ist, dass diese in kurzer Zeit eine große Relevanz für das Feld aufweisen. Ein Teil der Bewertung zielt demzufolge weiterhin auf die passive Sicherheit ab. Es werden verschiedene Unfallszenarien untersucht, bei denen man zwischen Frontal-, Seiten- und Heckaufprall unterscheidet. Diese erfordern jeweils unterschiedliche Schutzmaßnahmen für die Insassen. Um die Sicherheit für Insassen von verschiedener Größe und verschiedenem Gewicht zu gewährleisten, werden derzeit sechs Unfallsituationen geprüft. 


Die Ausführungen des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) konnten euch hoffentlich einen spannenden Einblick in das Verfahren geben. Aber wie hängen diese Ergebnisse nun konkret mit dem Kindersitztests zusammen? 

Wir haben erneut bei Andreas Ratzek nachgefragt: Wie setzt der ADAC-Test die Erkenntnisse des EURO-NCAP Tests um? 

Wir sind Mitglied bei Euro NCAP, führen seit vielen Jahren Fahrzeugversuche nach dem Euro NCAP Standard durch und veröffentlichen die Ergebnisse dieser Verbraucherschutztests. Die Unfallschwere bei den Crashversuchen ist höher als bei den gesetzlich geforderten Tests und dennoch erfüllen die meisten Fahrzeuge die Anforderungen in weiten Teilen. Wir setzen voraus, dass Kinder im Auto genauso gut geschützt sind, wie Erwachsene. Deshalb testen wir die Kindersitze in Anlehnung an die Euro NCAP Versuche – die Anforderungen an die Produkte sind im ADAC Kindersitztest höher als bei den obligatorischen Zulassungstests. Trotzdem gibt es zum Glück viele verschiedene Produkte aus unterschiedlichen Preisklassen, die wir den Eltern empfehlen können. 


Welche Unterschiede gibt es zwischen ADAC-Test und EURO-NCAP Test? 

Euro NCAP beurteilt die Sicherheit von Neufahrzeugen – den Schutz der Erwachsenen und Kinder im Auto und das vom Fahrzeug ausgehende Verletzungsrisiko beim Unfall mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Beim Frontal- und beim Seitencrashtest werden im Auto je ein „6-jähriger“ und ein „10-jähriger“ Kinderdummy im vom Fahrzeughersteller empfohlenen Kindersitz angeschnallt. Um zu beurteilen, wie kindersitzfreundlich das Auto konstruiert ist, werden Einbauversuche mit verschiedenen – im ADAC Test mit gut bewerteten – Kindersitzen durchgeführt. Auch für die Ausstattung des Fahrzeugs (z. B. kann der Beifahrerairbag abgeschaltet werden) werden Punkte vergeben. Der Schwerpunkt der Euro NCAP Bewertung liegt auf dem Fahrzeug und nicht auf dem vom Fahrzeughersteller empfohlenen Kindersitz. Im ADAC Kindersitztest prüfen wir nicht nur Modelle für größere Kinder, sondern auch Produkte für Babys und Kleinkinder. Der Schutz beim Unfall anhand von mehreren Frontal- und Seiten-Crashversuchen bewertet – in allen Einbauvarianten, die der Sitz ermöglicht und jeweils mit unterschiedliche großen Dummys. Um die Handhabung und Ergonomie der Sitze zu beurteilen, werden sie in drei verschiedene Fahrzeuge eingebaut und unterschiedlich große Kinder und Handhabungsdummys darin angeschnallt. Neben der Sicherheit, der Bedienung und der Ergonomie fließt auch die Schadstoffbelastung ins ADAC Urteil ein.


Quellen: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/crashtest/  | https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/kindersitze/kindersitztest/kindersitz-test-wissenswert


Das Sicherheitsniveau

Uns erreichen täglich sehr viele Rückfragen, Aussagen und auch gewagte Theorien, die nicht nur ummittelbar die Testergebnisse sondern auch den Einbau in die unterschiedlichen Autos betreffen. Eine weitere Aussage von Andreas Ratzek liegt uns daher am Herzen: 

Das Sicherheitsniveau der meisten Sitze ist hoch „Schneidet ein Sitz schlecht ab, wirkt sich das erheblich aus“, sagt der Testleiter. Denn am Kindersitztest beteiligen sich europaweit bis zu 37 Verbraucherschutz-Partner, die die Ergebnisse zeitgleich veröffentlichen. Schon ein mit „befriedigend“ bewerteter Sitz ist in Europa kaum noch zu verkaufen, obwohl auch dieser die gesetzlichen Anforderungen übertrifft. Fehler können gravierende wirtschaftliche Schäden verursachen. 

Deshalb diskutiert Andreas Ratzek die Testergebnisse vor der Veröffentlichung detailliert mit allen beteiligten Testpartnern. Die meisten Produzenten seien sehr kooperativ, so der 46-Jährige, sie berücksichtigten die hohen Anforderungen des Verbraucherschutztests in der Entwicklung, verbesserten nach einem schlechten Testergebnis die Modelle oder böten den Käufern einen Umtausch an. 

Methodik: https://www.adac.de/-/media/pdf/tet/qualitaetssicherung-im-kindersitztest.pdf

Foto: ©ADAC/Ralph Wagner

Ein wichtiger Hinweis zu den Sitzen in unserem Sortiment:

Alle Kindersitze, die du bei uns findest, erfüllen höchste Sicherheitsstandards – und wir wählen sie mit viel Erfahrung und Sorgfalt aus. Dabei ist uns wichtig, nicht nur auf Testnoten zu schauen, sondern auch zu verstehen, wie sie zustande kommen. Denn – wie Kai es treffend formuliert: 

 „Bei Kindersitzen, die mehrere Einbauvarianten erlauben – also sowohl rückwärts als auch vorwärts eingebaut werden können – nutzt der ADAC für die Gesamtnote immer das schlechtere Ergebnis. Das spiegelt dann das minimale Schutzpotenzial wider.“ 

Heißt: Auch wenn ein Sitz mit einer Note von 2,8 bewertet wird, betrifft das nicht automatisch die rückwärtsgerichtete Variante, die im Alltag oft deutlich besser abschneidet. 

Deshalb unser klarer Appell: 

Komm mit deinem Kind und Auto in einen unserer Stores. Nur im realen Fahrzeug zeigt sich, wie gut Sitz, Kind und Auto wirklich zusammenpassen – und wie sich Sicherheit, Komfort und Handhabung in deinem Alltag optimal verbinden lassen.